Montag:
Große Walnuss-Sammelaktion auf dem Pabst-Hof: Der große alte Walnussbaum der Familie Pabst lässt zur Zeit täglich Unmengen seiner leckeren Früchte zu Boden fallen. Wenn man die schnell einsammelt und zum Trocknen auslegt, kann man diese gesunden Nüsse noch bis weit nach Weihnachten genießen. Aber dazu muss sie jemand einsammeln. Na klar, machen wir das! Und so rückten wir aus, jedes Kind mit einem Eimerchen. Ruck zuck waren sie voll mit Nüssen. Danach haben wir gleich welche geknackt, nach guter, selbst erfundener Kindermanier mit einem Pflasterstein in der Hand und der Nuss auf einem großen Stein. Dabei stellten wir auch fest, dass jede Nuss in ihrer Form und Größe anders aussieht und keine der anderen gleicht. Genau wie bei uns Menschen. Auch Hazel, die Hündin von Claire, wollte wieder mal helfen, aber sie holte die Walnüsse lieber gleich aus den Eimern und knackte sie selbst. Da musste man auf seinen Eimer schon gut aufpassen. Das Sammeln wollte heute kein Ende nehmen. Kaum hatten wir ein Stück Wiese leergesammelt, lagen da schon wieder neue Nüsse auf dem Boden. Der Walnussbaum ist wunderbar! Außerdem kann man mit den Nüssen Fangen spielen, oder es gibt lauter kleine Boote, wenn wir die Schalen schön halbieren. Mal sehen, was wir daraus noch machen können.
Dienstag:
Bei gefühlten 5 Grad versammelten sich am Dienstag acht gut eingepackte Kinder, Elke und Helmut zum Morgenkreis unterm blauen Himmel. Nach dem Begrüßungslied und den Lieblingsliedern vom Apfel und dem Apfelbaum, erzählte Elke, dass wir uns heute in der Schöpfungsgeschichte um die Vögel kümmern werden. Aber zuerst versorgen wir die Tiere. Nach dem Vespern teilten sich die Kinder in zwei Gruppen auf: Hühner versorgen und Ziegen füttern. Das ist jeden Morgen spannend mitzuerleben, was die Tiere mit dem Futter so anstellen! Die Hühner lieben momentan das frisch gerupfte Gras und die Ziegen frisch gepflückte Blätter – frisch geerntet schmeckt’s halt doch am besten! Nachdem Elke die Schöpfungsgeschichte bis zu der Bilderbuchseite mit den Vögeln erzählt hatte, trug sie vorsichtig eines der Hühner zu den Kindern. Alle konnten die Besonderheiten dieses Vogels sehen, fühlen und besprechen. Der Hahn ließ sich nicht allzu lange vorführen, aber dafür zeigte die Gans Gerda stolz, was sie so alles ihr Eigen nennt. Dann bauten wir unsere Laternen. Emma machte sich mit Akkubohrer und Bügelsäge (und Helmuts Hilfe) an das erste Laternen-Holzgestell und präsentierte stolz ihr Werk.
Mittwoch:
So viel Nebel lag am Mittwoch über der Wiese und dem Acker beim Morgenkreis, dass man fast gar nichts sehen konnte. Das hinderte uns nicht, den neuen, kalten Morgen und 8 Kinder zu begrüßen. Nachdem das Mittwochs-Männchen auf der Holzscheibe seinen Platz gefunden hatte, holte Alexander eine Bügelsäge aus der Schatzkiste und wir überlegten, was so eine Säge alles kann und was nicht, z.B. Bäume fällen. So ein kleines Ding ist für kleine Sägearbeiten gut, also beispielsweise für das Aussägen der Öffnung unserer Laternen. Als alle Kinder gevespert hatten, bekamen die Tiere ihr Frühstück. Für die Ziegen sammelte die Ziegen-Gruppe in den Schubkarren einen Mix aus Gras, Löwenzahn und Ahornblättern. Den verspeisten die drei Vierbeiner direkt aus den Schubkarren. Das Ziegenböckchen testete, ob es in dem Transportfahrzeug auch stehen könnte! Heute besuchten uns zwei Mütter mit ihren Kindern um zu Schnuppern und alle halfen fleißig beim Sammeln der Walnüsse. Ob Kochen in der Matschecke oder Musikmachen mit Steinplatte und Astflöte – die Kinder kommen in unserem fast spielzeugfreien Kindergarten immer auf tolle Ideen.
Donnerstag:
So viele Nüsse hatte der Walnussbaum am Donnerstagmorgen schon wieder auf die Wiese und den Weg fallen lassen, dass man beim Gehen aufpassen musste, um keine zu zertreten. Als Idee fürs Freispiel und passend zum biblischen Thema Schöpfung, versuchten die Kinder mit den gepressten Blättern von letzter Woche ein Tier aufzukleben. Lustige Tiere sind dabei entstanden: Mäuse, Bären und Elefanten. Krähen kamen in echt und in Scharen angeflogen, um sich wieder von den Walnüssen zu holen. Wir beobachteten, wie die Rabenvögel die Nüsse mit dem Schnabel pflücken wollten und dabei immer wieder eine Nuss abstürzte. Also hatten wir wieder einmal genug zu sammeln. Das Wetter war morgens sehr frisch und bis Mittag konnten die Kinder in T-Shirts spielen.
Freitag:
Freitags ist bei uns Koch- und Backtag. Wir wollten Pellkartoffeln mit Kräuterquark genießen. Also mussten die Kinder unsere eigenen Kartoffeln waschen und dann kochen. Danach sind die sehr heiß und es ist eine Kunst, sich beim Schälen und Essen nicht die Finger zu verbrennen. Für den Kräuterquark ernteten wir Schnittlauch und Kresse aus unserem Hochbeet. Schon beim Zusammenrühren konnten wir es kaum erwarten, endlich zu probieren! Aber schließlich hat sich das Warten gelohnt, auch wenn es nicht einfach war: „Das schmeckt ja sooo lecker!“ So ein Glück, dass wir so frisch ernten, zubereiten und gleich noch genießen können. Das geht halt nur im Natur- und Bauernhofkindergarten.