Montag

Immer wieder montags wandern wir mit dem Bollerwagen Richtung Wäldchen.
Heute war nur eine ganz dünne Eisschicht auf den Pfützen und es knisterte, wenn man drüber lief.
Im Wald wurde wieder fleißig Astholz gesägt und geschleppt, bis unser Wagen voll war.
Da es sehr windig und kalt war, machten wir uns schnell wieder auf den Heimweg.
Das Holz war durch die Nässe sehr schwer und alle mussten beim Schieben und Ziehen nach Kräften mithelfen. Gemeinsam geht es eben am besten!
Zuhause angekommen huschten wir in den Bauwagen und haben erstmal tüchtig gegessen und uns aufgewärmt.
Danach wollten die Kinder mit dem Kaufladen und auf der zweiten Ebene spielen.
In unserem Bauwagen hat das schon ein besonderes Flair.

Dienstag

Zum Morgenkreis versammelten wir uns bei recht kühlen Temperaturen im Fachwerkschuppen.
Nach den Begrüßungsliedern hat Elke die beiden Gruppen für das tägliche Versorgen der Hühner und Ziegen eingeteilt.
Ganz heiß sind die 3 Ziegen im Moment auf ein paar Gemüseblätter frisch vom Acker.
Wir staunten:
Es stört die Ziegen überhaupt nicht, dass die Gemüseblätter tiefgefroren sind.
Die Eisschicht bildete alle Adern der Blätter ab, wie im Spiegel.
Gretel, die Mamaziege hatte sich einen besonderen Kopfschmuck zugelegt:
Der Strunk eines Rosenkohls steckte zwischen ihren Hörnern (siehe Foto). Das sah sehr lustig aus!
Vespern im warmen Bauwagen ist einfach gemütlich.

Elke und Helmut spielten mit den Handpuppen Henne Berta und Papagei Paul unsere vier Regeln vor:
1. Mit Stöcken gehen wir langsam.
2. Wir streiten mit Worten.
3. Wir hören zu und lassen die anderen ausreden.
4. Wir sagen nein oder stopp, wenn wir etwas nicht wollen.

Die Kinder erkannten sofort, was die beiden Vögel gerade anspielten und hatten gute Ideen,
wie die zwei ihre bekannten Konflikte am besten lösen können.
Mit den Handpuppen Kasperle und Räuber Hotzenplotz versuchten sich die Kinder auch im puppenspielenden Konfliktmanagement. Das bestätigt wieder einmal, dass es genügt, wenn wir Erwachsenen gute Vorbilder sind.
Draußen wurde das Hühnergehege ausgemistet und frisch eingestreut.
Unsere Hühner sollen sich auch wohlfühlen.
Eine weitere, geschälte Fichtenstange wurde unter den Bauwagen transportiert und
rote Grütze aus rotem Pulver vom kleingeklopften Backstein angerührt.

Mittwoch

Helmut hatte wieder eine kleine Fortbildungseinheit vorbereitet.
Mit der starteten die 6 Kinder und die 5 Erwachsenen gleich nach Morgenkreis und Brotzeit in der großen Scheune.
Die „Augen“ auf einem großen Schaumstoffwürfel standen im Mittelpunkt:
Zum Nachzählen und ein bisschen zum Staunen, weil die auf der Vorder- und Rückseite immer sieben ergeben.
Es folgten zwei kleine Zauberwürfel und ein Würfelchen zum Kreiseln.
Nun gab es für jedes Kind einen sehr kantigen Holzwürfel, bei dem alle feststellten, dass der ja gar nicht „würfeln“ kann.
Im Unterschied zu den nächsten Holzwürfeln, die hatten nämlich abgerundete Kanten und Ecken.
Also bekamen die auch die Augen aufgemalt, mittels Schablönchen und Edding.
Mit einem kleinen Holzbausteine-Kasten waren dann immer 2 Kinder eingeladen, etwas zu bauen.
Es entstanden Türme, Häuser, Brücken und Phantasiekonstruktionen.
Schließlich sollten aus den unterschiedlich geformten Holzteilen die echten Würfel herausgesucht werden.
Angesichts der winterlichen Temperaturen legten wir eine Renn- und Springrunde ein, wozu die große Scheune bestens geeignet ist. Wieder gut aufgewärmt, versuchten sich alle an einem Stück zurechtgeschnittenen Pappkarton.
Was das wohl für ein Konstrukt ergibt? Es gab natürlich einen Würfel als Schachtel gestaltet.
Der bekam auch alle seine Augen aufgemalt und die Kindernamen dazu.
Nun war es Zeit, die Tiere zu versorgen.
Danach entdeckten alle den großen Sandberg, der in seinem gefrorenen Zustand zu neuen Bearbeitungstechniken herausforderte  – eine besondere Erfahrung!

Donnerstag

Eine dünne Schneeschicht erwartete uns am Donnerstagmorgen als wir im Kindergarten ankamen.
Enrico entdeckte gleich einige Tierspuren und dachte, dass es die Pfoten von Claire´s Hündin Hazel wären.
Aber die war zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht da. Als Hazel kurze Zeit später dazu kam, stellten wir fest,
dass die Spuren zwar ähnlich ausschauten, aber doch viel kleiner waren.
Spurensuche
Wir folgten den Spuren und entdeckten, dass das Tier wohl ab und zu stehengeblieben ist, denn dort lagen die Fußabdrücke ganz eng zusammen. Die Fährte führte Richtung Teich. Enrico meinte, es könne wohl eine Katze gewesen sein.
Nun schauten wir unsere eigenen Spuren an. Jeder hatte einen anderen Stiefelabdruck.
Danach suchten wir bei den Ziegen nach deren Fußspuren, die natürlich ganz anders geformt sind.
Ziegen sind Paarhufer und gehen nur auf zwei Zehen.
Später hat Elke mit den Kindern Grünkohl geerntet und jedes Kind befreite einen Stängel von Eis und Schmutz.
Puh, war das kalt!
Alle Grünkohl-Blätter wurden abgetrocknet, in kleine Stücke gerupft und mit Olivenöl, Gewürzen, Tomatenmark und Knoblauch vermischt.
Emmas Aufgabe war es, den Knoblauch zu schälen. Einmal biss sie ganz beherzt hinein und spuckte die Knoblauchzehe schnell wieder aus. „Knoblauch schmeckt scharf“, stellte sie fest.
Als die Masse gut durchgeknetet war, probierten gleich alle davon:
„Echt gut“, meinten die meisten.
Über Nacht trocknet Elke die gewürzten Blätter zu Hause in ihrem Dörrgerät.
Wir sind schon gespannt, wie sie getrocknet schmecken, unsere Grünkohlchips.

Freitag

Am Freitag sollte es tierischen Besuch im Seniorenheim geben.
Nach dem Morgenkreis ging Nicole mit einigen Kindern zum Ziegen füttern und Elke mit den anderen Kindern zu den Hühnern.
Heute nahm sie zur Überraschung aller eine Hunde-Box mit in das Hühner-Gehege.
Die Hühner guckten genauso neugierig wie die Kinder.
Dann erklärte Elke, sie wolle zwei Hühner und einen Hahn in die Box locken, für die Senioren.
Das Federvieh sollte erst im Seniorenheim ARCHE am Schloß sein Futter bekommen. Deswegen war es sehr schwierig, die Damen und den Herrn in die Box zu locken. Mittels Bollerwagen chauffierten die Kinder die drei zum Seniorenheim nebenan.
Als Elke dann im großen Saal die Hühnerbox öffnete, wollten die Hühner so wenig aus der Box raus, wie vorher hinein.
Also versuchten wir sie mit Futter herauszulocken. Senioren und Kinder bekamen Getreidekörner und Salatblätter als Lockmittel. Aber die Hühner starrten nur ringsum auf die vielen Menschen und umgekehrt. Es dauerte, bis die Hühner verstanden, ihnen passiert hier nichts und es gibt Futter. Dann spazierten sie doch heraus und schnurstracks zu den Leuten.
Wir überlegten derweil, …
> was diese Zwerghühner noch so alles fressen,
> wie ihre Küken geboren werden,
> wie lange eine Henne brütet,
> was die Mauser ist usw.
Zum Schluss wollten die Hühner natürlich nicht mehr in die Box zurück.
Wegen ein bisschen gekochter Kartoffeln, fingen sie sogar noch an zu streiten. Da half unsere Regel leider nicht.
Als die Hühner schließlich wieder in ihrem gewohnten Zuhause waren,
gingen wir mit Popo-Rutschern und Schlitten-Bob zum Spielplatz, denn es lag noch etwas Schnee.
Der reichte sogar für einen Schneemann.